Das Rechnen

"Das Gehirn entwickelt sich so, wie manes mit Begeisterung benutzt. Ein Kind verliert die Lust am Mathe, wenn ihm jemand deutlich macht, dass es zu blöd dafür ist - und dann entwickelt es sich in diesem Fach nicht weiter" oder ein weiteres Zitat von Gerald Hüther "Begeisterung ist Dünger für das Gehirn".

 

Ich wage zu behaupten, dass jeder von uns Begeisterung kennt und dabei Glücksgefühle erlebt hat, die nicht vergessen und gern weitergegeben werden. Dies ist beim Rechnen nicht immer vorhanden und dann auch sehr schwer die Motivation zu fördern.

 

Von einer Menge zum Umgang mit Zahlen und deren vielseitigen Operationen wird der Weg ganz unterschiedlich schwierig empfunden und oft durch eine "besondere Begabung" sehr spät erkannt. Damit meine ich die Automatisierung von Rechen-operationen in der Grundschule ohne das Nachvollziehen und Erklären können, weil diese Operationen ständig geübt wurden, manchmal leider auch durch Hilfe bei den Hausaufgaben der Rechenweg immer wieder erklärt und hingeschrieben wurde, ohne dass in der Schule die falschen Rechenwege sichtbar werden.

 

Dies ist m.E. ein Dilemma; ebenso die Aussage "du musst das Einmaleins nur ständig üben, dann klappt es auch". Dykalkulie-Kinder können sich das Einmaleins nicht komplett merken und dass das nichts mit Intelligenz zu tun hat, erkennt man daran, was sich diese Kinder für andere Dinge behalten; z.B. wie das Universum funktioniert oder Begriffe aus der PC-Welt oder Pferderassen ect.

 

20 % der Kinder jeden Jahrgangs, so schätzt man, leiden heute unter Rechenschwäche. Durch das ständige Üben wird eine mechanische Verarbeitung verstärkt, aber das Kind begreift nicht, was es da macht. Be-greifen! Das ist auch beim Rechnen möglich, wenn wir Rechenhilfsmittel benutzen, die angefasst werden können. Eine von ganz unterschiedlichen Wahrnehmungsmöglichkeiten, die individuell von Geburt an gestärkt werden sollten. Hinzu kommt die Koordination von Bewegungsabläufen (etwas ausschneiden, das Schuhezubinden, etwas Ausmalen). Manchmal tauchen die Fragen auf: Ist die Körpermotorik meines Kindes altersgerecht? Warum spielt es nicht gern mit Bauklötzen oder bastelt nicht so gern? Kann mein Kind auf einem Bein hüpfen oder einen Stock balancieren?

 

Lernen sollte so oft wie möglich mit Bewegungen verbunden werden. Gerade im Alltag gibt es viele Möglichkeiten, das Kind bei täglichen Verrichtungen spielerisch an Zahlen heranzuführen. Zahlen mit dem eigenen Körper erfahren kann eine gute Unterstützung für das Zahlengedächtnis sein.